SO KEHRT DER LACHS ZU UNS ZURÜCK
Unsere Bemühungen richten sich nicht nur auf die Wiederansiedlung des Lachses, sondern auch auf die nachhaltige Entwicklung seines Lebensraums. Dieses ganzheitliche Konzept, das Massnahmen zur Bestandserholung und zur Verbesserung der Lebensräume umfasst, kommt nicht nur dem Lachs, sondern auch einer Vielzahl anderer Wasserspezies zugute. Die implementierten Wirkungskontrollen gewährleisten, dass unsere Massnahmen den beabsichtigten ökologischen Effekt erzielen.
Der Lachs als Flaggschiffart
Im vorliegenden Konzept zur Wiederansiedlung des atlantischen Lachses liegt der Fokus auf Massnahmen zur Bestandserholung, zur Verbesserung der Lebensräume und zur Wirkungskontrolle des Lachses. Von diesen Massnahmen profitieren nicht nur andere Fischarten, darunter bedrohte Arten wie die Äsche, der Aal und die Nase, sondern auch zahlreiche andere Schlüsselarten, die zwar weniger bekannt, aber dennoch für das Ökosystem von grosser Bedeutung sind.
Was bedeutet «Flaggschiffart»?
Eine Flaggschiffart ist eine charismatische oder symbolträchtige Art, die dazu verwendet wird, Aufmerksamkeit auf den Schutz eines gesamten Ökosystems zu lenken. Oft wird diese Art als Repräsentant für die Vielfalt und den Zustand eines bestimmten Lebensraums oder einer bestimmten Region betrachtet. Der Schutz der Flaggschiffart kann dazu beitragen, den Schutz zahlreicher anderer Arten und des gesamten Ökosystems zu fördern.
In der Schweiz ist der Lachs eine Art von nationaler Priorität, die jedoch als ausgestorben gilt. Dies ist unter anderem auf menschliche Eingriffe wie Wasserkraftwerke, Flussregulierungen und Verschmutzung zurückzuführen. Trotz dieser Herausforderungen setzt sich das Amt für Wald und Wild intensiv für die Wiederansiedlung des atlantischen Lachses in der Schweiz und die Verbesserung der Flusssysteme ein, um diese bemerkenswerte Art zu unterstützen.
Hoffnungsvolle Sichtungen und Zukunftsprognosen
Das Amt für Wald und Wild hat in den letzten Jahren intensiv an der Wiederansiedlung des Lachses gearbeitet und dabei einige erfreuliche Sichtungen gemacht, darunter ein Lachs im Jahr 2008 bei Basel, zwei Lachse 2012 bei Rheinfelden und vier Lachse 2020 in der Fischtreppe von Kembs. Diese Fische haben vermutlich über die Schiffsschleusen am Oberrhein den Weg in die Schweiz gefunden. Dieser Trend wird voraussichtlich anhalten und sich verstärken, sobald in absehbarer Zeit alle Hindernisse im Oberrhein überwunden sind und der Hochrhein für aufsteigende Lachse wieder gut erreichbar ist.
Was bedeutet «Nationale Priorität»?
Als Art von nationaler Priorität eingestuft zu werden, bedeutet, dass der Schutz und die Förderung dieser speziellen Art, in diesem Fall des Lachses, für das Land von höchster Bedeutung sind. Diese Bezeichnung signalisiert eine herausragende Verpflichtung seitens des Staates, gezielte Anstrengungen und Ressourcen für den Erhalt und die Wiederansiedlung des Lachses bereitzustellen, da dies von entscheidender Bedeutung für die biologische Vielfalt und das ökologische Gleichgewicht in der Schweiz ist.
Die revidierte Gewässerschutzgesetzgebung von 2011 ebnete bereits den Weg für ökologische Verbesserungen in unseren Flüssen. Diese Gesetzesänderung trägt nicht nur zur generellen ökologischen Aufwertung bei, sondern begünstigt auch die Wiederansiedlung des Lachses. Die Vernetzung der Flusssysteme spielt dabei eine zentrale Rolle und ist entscheidend für eine erfolgreiche Rückkehr des Lachses in die Schweiz.
Die Grafik zeigt, wo prioritär Massnahmen in der Schweiz hinsichtlich Lebensraumaufwertung/Besatz und Erfolgskontrollen für den Lachs durchgeführt werden.
Die Massnahmen zur Lachs-Wiederansiedlung sind Teil einer umfassenden «Strategie Biodiversität» des Bundesrats. Diese Strategie hat das Ziel, die Artenvielfalt zu schützen und zu fördern. Wir setzen uns für eine enge Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene ein, denn der Erfolg dieser Bemühungen wird nicht nur dem Lachs, sondern auch vielen anderen Arten und unserer Umwelt insgesamt zugutekommen.
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT
Etappenziele bis 2025
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Potenzielle Laichgebiete und die Lebensraumkapazität für Lachse sind bekannt.
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Der Fischabstieg bei Grosswasserkraftanlagen wird weiter erforscht und erste Massnahmen werden umgesetzt.
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Wichtige Erkenntnisse über unterschiedliche Besatzstrategien sind erlangt und die Besatzbewirtschaftung angepasst.
Etappenziele bis 2030
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Massnahmen für Lebensraumaufwertung (Revitalisierung) wurden umgesetzt.
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Die Einrichtung von Fischauf- und Fischabstiegen bei nichtkraftwerkbedingten Wanderhindernissen in den Lachspotenzialgewässern ist erfolgt.
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Der Fischaufstieg von kraftwerkbedingten Fischwanderhindernissen in Rhein, Aare, Limmat, Reuss ist vollumfänglich gewährleistet.
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Ein kontinuierliches Monitoring aufsteigender Fische wurde eingerichtet.
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Erste Lachse steigen bis in die Schweiz auf.
Etappenziele bis 2035
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Sanierung von kraftwerkbedingten Wanderhindernissen in Lachswiederansiedlungsgewässern (auch Fischabstieg) wurde umgesetzt.
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Die Anzahl Lachsrückkehrer nimmt zu.
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Erste Nachweise von natürlicher Reproduktion von Lachsen in der Schweiz.
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